Die Frau des Federmachers (als eine Anordnung mit 1 < kunst < 1 + β ist verzögert überkritisch)

„Lieber Detlef Bach, … Ihre Installation eine großartige Sache! Die ganze Kraft Ihrer Ikonografie und Ihrer Formsprache kommt hier konzentriert zur Geltung. Mir gefällt, wie die Sujets sich manchmal über mehrere Blätter hinweg fortsetzen – und wie es dann wieder einen Bruch und Neuanfang gibt. Das bringt Dynamik in die an sich ja schon sehr bewegte Anordnung und sorgt zugleich für Momente des Innehaltens und der Irritation. … zur Zeit sind viele in der Gesellschaft schon etwas #MeToo-geschädigt, reflexartig wird jede etwas freizügigere Darstellung einer Frau gleich in Kategorien von Unterdrückung und Vergewaltigung wahrgenommen. Andere Dimensionen gehen da schnell unter, es ist deprimierend. Und im Kirchenraum ist die Wahrnehmung offenbar noch eingeschränkter. Da haben Sie sich ja auf was eingelassen! Eventuelle Kritik bitte nicht ernst nehmen, sie zeugt von einer Wahrnehmungsfaulheit derer, die sie vorbringen. Ihre Blätter sind so gut, weil sie so ungeschützt von Phantasien künden, die zugleich so allgemeinmenschlich sind. Ich bewundere das. Sehr herzlich grüßt Sie Ihr Wolfgang Ullrich“

(Porträtfoto: Andreas Kirsch)